03.06.18

Urban Decay The Velvetizer

Gefühlt schießen lose transparente Setting Puder gerade wie Pilze aus dem Boden. Jede namhafte Highend Marke launched momentan ihr 
eigenes Produkt und somit ist die Auswahl gerade so groß wie nie zuvor. Nach dem Too Faced Born This Way Ethereal Setting Powder und dem Mac Patrick's Powder möchte ich heute mit euch zusammen den Velvetizer von Urban Decay mal genauer unter die Lupe nehmen. Der Velvetizer ist nicht brandneu, aber immerhin erst seit Anfang diesen Jahres erhältlich. Ohne große Ankündigung von Urban Decay schlich er sich einfach ins Standardsortiment.

Der Velvetizer kommt in einer vergleichsweise kleinen Puderdose mit gunmetalfarbenem, hochglänzendem Deckel. Die Dose selbst ist tatsächlich mit lila Samt ummantelt, in dem sich die silberfarbene Schrift schön abhebt. Insgesamt enthält die Puderdose nur 8 g Produkt. Übrigens gibt es keinen zusätzlichen Schutz vor der gelochten Vertiefung, so dass das Puder jederzeit in den Deckel fallen kann. Den grauen Stopper kann man jedoch mit einem spitzen Gegenstand entfernen und so das Puder wieder zurück in die Dosen kippen. 
Nach dem Launch wurde viel über den Velvetizer spekuliert, da Urban Decay wohl Verpackungen des Naked Skin Puders weiterverwendet und mit dem Velevtizer Banner überklebt hat. Böse Zungen behaupteten das alte schlecht verkäufliche Puder wurde einfach optisch aufgemotzt. Ich selbst habe meine Dose nicht überprüft, doch da die Inhaltsstoffe der beiden Puder sich deutlich unterscheiden ist es mir egal welche Dose ich erhalten habe.

Der Urban Decay Velevtizer eignet sich natürlich als ganz normales Finishing Puder - um Foundation und Concealer mehr Haltbarkeit zu verleihen. Urban Decay spricht hier von einem unvergleichlich makellosen Look, den der Velvetizer mit besonders langlebigem Halt auf die Haut zaubert. Doch das nur leicht gefärbte und extrem fein gemahlene Puder besitzt noch eine weitere interessante Funktion: Mischt man eine Cent-große Menge des Velvetizers mit unter die Foundation, erhält man ein deckenderes, samtiges und komplett mattierendes Finish. Übrigens ist der Velvetizer frei von Ölen, Parabenen, Alkohol und Duftstoffen. 

Ja, ich tue mich manchmal ein wenig schwer, loses Puder genau passend zu dosieren, weswegen ich gepresstes Puder eigentlich favorisiere. Da die losen Puder aber oft weniger "ölige" Inhaltsstoffe aufweisen, die zum Pressen nötig sind und meine T-Zone gerne mal nachfettet, war mein Ehrgeiz neu geweckt. Zuerst verwendete ich den Velvetizer als klassisches Settingpuder. Der Auftrag sollte nur hauchdünn und mit einem locker gebundenen Puderpinsel in rollenden Bewegungen erfolgen, damit er gleichmäßig gelingt und keine zu trockene Optik hinterlässt. Die Haut wirkte direkt ebenmäßig und gut mattiert, aber nicht tot. Das Tragegefühl ist extrem seidig und glatt. Die größeren Poren um meine Nase herum wirkten deutlich retuschiert. Ein total erstaunlicher Effekt, den ich noch nie bei einem Puder verbuchen konnte. Bis meine leicht fettende Nasenspitze zum Vorschein kam, dauerte es mit sechs bis sieben Stunden vergleichsweise länger als bei anderen Setting Pudern. Ein Ergebnis, dass mich absolut überzeugt.
Natürlich wollte ich den Velvetizer auch als Mixed-In für Foundation ausprobieren. Hierfür verwendete ich die Urban Decay Naked Skin Foundation, die eigentlich eine mittlere Deckkraft mit dewy Finish besitzt. Die Textur der Foundation verwandelte sich nach dem Mischen von flüssig in cremig. Der Auftrag gestaltete sich recht zäh und ich hatte Mühe ein ebenmäßiges Finish mit dem Foundationpinsel zu erzielen. Mit einem Beautyblender war es leider ebenfalls schwierig. Nach dem Auftrag fiel mir direkt die wesentlich stärkere Deckkraft auf, die die Naked Skin Foundation sonst nicht schafft. Die Haltbarkeit wurde durch den Velvetizer immerhin um ein bis zwei Stunden verlängert. Sicher ein Ergebnis, dass sich sehen lassen kann, doch ich persönlich bin weder ein Fan von zu starker maskenhafter Deckkraft, langwierigem Anmischen oder endlosem Verblenden. Typen mit überwiegend trockener Gesichtshaut würde ich den Velvetizer jedoch gar nicht empfehlen. Ich könnte mir vorstellen, dass er Schüppchen oder trockene Stellen unschön betont. Für mich wird der Velvetizer ein besonders zuverlässiges Setting Puder bleiben, das ein unvergleichlich zartes und mattes Finish zaubert und meine Poren weichzeichnet.

Habt ihr den Urban Decay Velvetizer bereits ausprobiert?

Eure annewandakatharina

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