Bye bye, Naked Palette und Hello Naked Reloaded Palette. Ein beinahe fliegender Wechsel findet derzeit bei Urban Decay im Sortiment der
Eyeshadow Paletten statt. Während die gute alte Naked Palette ausgedient hat, rückt die brandneue Naked Reloaded dauerhaft nach. Aber ist sie wirklich ein würdiger Ersatz? Das wollte ich unbedingt herausfinden.
Die Naked Palette war nicht nur für mich, sondern auch für viele von Euch eines der ersten Urban Decay Produkte, die in die Make-Up Sammlung einziehen durften. Ein kleines Gefühl von Nostalgie beschlich mich immer, wenn ich die mit dunkelbraunem Samt eingeschlagene Palette in Händen hielt. Zugegeben - oft benutzt habe ich sie trotzdem nicht.
Die Qualität war für damalige Verhältnisse super und die Farbkombination wirkte Anfang der 10er noch sehr innovativ, doch die Naked Reloaded soll, laut Urban Decay, die Welt der Nude-Paletten revolutionieren und der absolute Gamechanger sein.
Schon optisch setzt man hier auf neue Akzente: weg vom dunkelbraunen Samt und der kantigen dicken Form. Was bleibt, ist der goldfarbene Naked Schriftzug, der in die seidige und aufgepolstert wirkende Palette eingeprägt ist. Ein detailreicher Orchideenprint ziert den Untergrund.
Im Inneren der Palette befinden sich neben einem sehr schmalen Spiegel im inneren Deckel die zwölf noch nie dagewesenen Nuancen. Eingelassen sind die rechteckigen Pfännchen in ein schwarzes Kunststoffgehäuse mit filigranem Rautenmuster. Zu meiner Überraschung gibt es dieses Mal keinen Pinsel, wie es sonst bei allen anderen Naked Paletten der Fall war. Öffnen und schließen lässt sie sich übrigens magnetisch. Eine weitere Neuerung der Naked Reloaded: zwei der zwölf Farben enthalten 1,4 g, zwei weitere 1,3 g und die restlichen acht Farben kommen mit 1,1 g Inhalt.
Urban Decay möchte mit der Naked Reloaded jeden erreichen, der ein Faible für Make-up hat, egal welches Alter, Gender oder Hautfarbe.
Hier seht ihr alle zwölf Farben geswatched:
Bribe - ein mattes reflektierendes Rosé-Nude (1,4 g)
Barely Baked - ein metallisches ockerstichiges Gold (1,3 g)
Angel Fire - ein pink glitzerndes Nude
Retro - ein mattes Peach
Reputation - ein metallisches Roségold
Burn - ein metallisches Rotbraun
End Game - ein mattes reflektierendes Dunkelbraun
Dream Weaver - ein metallisches kühles Braun
Distilled - ein metallisches sattes Schokobraun
Bucked - ein mattes dunkles Nude
Boundaries - ein mattes reflektierendes Hellbraun (1,3 g)
Blur - ein mattes pastelliges Peach (1,4 g)
Im Vorfeld war der Negativ-Hype um die Naked Reloaded Palette recht groß. Warum sollte die klassische gute alte Naked ihr weichen? Und ist sie ein Dupe zur Sultry Palette von Anastasia Beverly Hills oder nur ein optischer Zufall? Diese Ähnlichkeit kann ich nur teilweise bestätigen. Etwa drei bis vier Farben weisen ein vergleichbares Schema auf, sind aber definitiv keine Dupes. Würden wir uns auf Kriterien wie diese einschießen, hätte jede von uns vermutlich nur ein bis zwei Paletten im Schrank, damit bloß keine einzige Farbe der anderen gleicht. Sind wir ehrlich zu uns selbst, sieht die Realität natürlich ganz anders aus. Auch die alte Naked Palette weicht der Reloaded zu Recht, denn auch wenn das Farbschema nicht unbedingt verwandt finde, ist die Naked Reloaded in so vielen Punkten sinniger und durchdachter als ihre Vorgängerin.
Die Zusammenstellung der Nuancen finde ich sehr gelungen und auch dass vier der typischen Transition- und Highlighter Farben mehr Inhalt besitzen, finde ich genial, da sie in der Regel öfter verwendet werden als der Rest. Hier hat Urban Decay definitiv mal zu Too Faced rübergeschielt, denn ganz neu ist die Idee sicher nicht. Auch mit dem fehlenden Pinsel wurde ein weiteres meiner Gebete erhört, denn die Paletten-Pinsel von Urban Decay mochte ich nie sonderlich. Die Verarbeitung wirkte stets einfach und das Volumen der Borsten war für mich nicht ausreichend. Das Packaging der Reloaded ist somit flacher, leichter und so viel reisefreundlicher als sämtliche Naked-Vorgänger. Optisch hat Urban Decay hier einen weiteren Volltreffer für mich gelandet, aber das ist bestimmt auch Geschmacksache.
Mit der Qualität jedes einzelnen Lidschattens bin ich restlos zufrieden. Auch mit dem minimalen Fallout von Dreamweaver und Angel Fire bin ich okay, denn der Rest passt: Die Naked Reloaded weist keine einzige Nuance auf, die keine ausreichende Pigmentierung besitzt oder deren Verarbeitung eine Herausforderung darstellt. Ein samtiger Auftrag, einfaches Verblenden und eine prima Farbabgabe tragen dazu bei, dass ich die neue Naked momentan täglich verwende und dabei einfach nicht müde werde, immer wieder neue Looks zu zaubern. Vor allem Retro, Burn und Dreamweaver sind für mich außergewöhnliche Eyecatcher im jeweiligen Nude-Look. Mit der klassischen Naked war ich hier nicht immer so glücklich, denn die matten Töne sahen vergleichsweise staubig auf dem Lid aus und die Nuancen wirkten untereinander nicht unbedingt harmonisch. Wer die Wahl zwischen Naked und Naked Reloaded hat, sollte unbedingt zur Letzteren greifen, da sich Qualität und Vielseitigkeit um Welten verbessert haben. Und wer insgesamt nur zwei Paletten aus dem Hause Urban Decay möchte, setzt hier ebenfalls auf die Naked Reloaded und auf die Born To Run und hat somit zwei qualitativ hochwertige Lidschattenpaletten, mit denen so ziemlich alles möglich ist.
Habt ihr die Naked Reloaded Palette schon an eurem Urban Decay Counter entdeckt?
Eure annewandakatharina
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen